Die Klänge der Stadt
Bei einem Spaziergang durch die Innenstadt von Stuttgart, fiel uns einmal mehr der ungewöhnliche Turm des Rathauses von Stuttgart auf. Wie wurde das Rathaus das was es heute ist? Sah es schon immer so aus? Wie viele Glocken zählt das Glockspiel im Turm? Und wie hoch ist eigentlich der Turm?
Auf die letzte Frage hatten wir schnell eine Antwort: In Stuttgart gibt es bis heute noch ein ungeschriebendes Gesetz das besagt dass kein Gebäude in der Stadt (heutige Innenstadt) höher sein darf als die Türme der Stiftskirche,.... auch beim Rathaus wurde dies berücksichtigt, denn der Rathausturm ist 60,5 Meter hoch, also einen halben Meter kleiner als die Kirchtürme mit 61 Meter. Die erste Frage ist also schon beantwortet! Um die anderen Fragen zu beantworten haben wir uns bei einer Rathaus-Führung angemeldet und sind gespannt was uns erwartet. Für die Führung werden wir in der Eingangshalle von einer netten Dame empfangen, die uns eine kurze Beschreibung mit einigen Informationen und grundlegenden achitektonischen Merkmalen zum Gebäude erläutert, das 1956 eingeweiht wurde. Aber natürlich hat Stuttgart schon sehr viel länger ein Rathaus. Zum "ersten" Rathaus hatte vor über 500 Jahren am 30. November 1456 Herzog Ulrich die Erlaubnis erteilt. Vor allem das Recht der Stadt Steuern zu erheben und "Zum besseren Ansehen des Marktes und zur Notdurft der Stadt". Aber das Gebäude stadt nicht wo es heute steht sondern am Marktplatz 5, wo heute die Buchhandlung Osiander ist. Das Recht Steuern vor allem auf Salz zu erheben, war damals ein grosser Schritt in Richtung einflussreiche Stadt im Südwesten. Salz war ein wertvolles Gut, es wurde sogar als Währung verwendet, weshalb es mit zunehmender Handsgewegungen in der Stadt notwendig war ein "Büro" für verschiedenen Steuerverfahren einzurichten. Dieses Amt war im oberen Stock angesiedelt, das Erdgeschoss des Gebäudes wurde als Handelsplatz und andere kommerzielle Aktionen genutzt. ![]() Die Stadt wuchs weiter und in den kommenden Jahrhunderten mussten verschiedene Gebäude um das Rathaus herum dazu gekauft werden um das "Steueramt" ausweiten zu können. Ende des 19. Jahrhunderts wurde nach einem Entwurf für ein neues Rahaus mit den notwendigen Einrichtungen unter einem Dach gesucht. Bei einer öffentlichen Ausschreibung and dem mehr als 300 Architekten teilnahmen gewann der Vorschlag von Heinrich Jassoy, der zwischen 1901 und 1905 dann ein Gebäude an der heutigen Stelle errichten durfte. Das neue Rathaus kostete 3 Millionen Goldmark und war im flämischen Stil erbaut und von König Wilhelm II, im April 1905 vor grosser Menschenmassen eingeweiht. Dieses beeindruckende Gebäude durfte aber leider nicht lange stehen, denn es wurde im zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Das einzige was den Krieg "überlebte" war der Turm, der bis heute steht. Heute ist dieser Turm nicht mehr zu sehen, den ner wurde ummantelt um in das Bild des aktuellen Rathauses zu passen. Wenn man aber die vielen Stufen in den Turm des Rathauses hochgeht, kann man von innen noch die runden Teil davon sehen. Nach dem Krieg wurden dann die historischen Seitenflügel wieder aufgebaut, und obwohl man bewusst altes nicht nachahmen wollte blieb der Turm, wenn auch ummantelt bestehen. Das neue Rathaus sollte mordern werden, und so haben die Architekten Hans Paul Schmohl und Paul Stohrer mit dem Wiederaufbau ein Bekenntnis zum neuen Bauen abgelegt Bei unserer Tour durchs Rathaus konnten wir auch Fotografien vom einstmaligen Rathaus, Kunstwerke, Gemälde und Büsten ehemaliger Bürgermeister bestaunen. Eine erstaunliche Tatsache ist, dass das Menüs des Essens beim Empfang am Eröffnungstag von 1905 noch erhalten ist. Nachdem wir die wissenswerte Geschichte des Rathauses gehört haben, ging die Tour die 151 Stufen hinauf auf den Turm, von wo aus man einen herrlichen Blick über die Innenstadt von Stuttgart hat.
Hier hatten wir die Gelegenheit Eckart Hirschmann zu treffen, der "Herr der Glocken" sozusagen. Er ist für das Glockenspiel im Rathaus verantwortlich. Er erzählte uns dass in den 20er Jahren des letzten Jahrhundert spezielle Glocken für das im Rathausturm angefertigt wurden, diese aber im zweiten Weltkrieg abgehängt und eingeschmolzen wurden. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden dann neue Glocken bestellt, die jetzt 28 Glocken kann man also jetzt also über die Stadt klingen hören. Jede Glocke, die wir bei der Führung wunderbar aus der Nähe bestaunen durften, hat ihren eigenen Ton. Die man auf einer Tastatur in einem Raum unterhalb des Glockenspiels auch spielen kann. Das hat uns Herr Hirschmann auch gleich vorgeführt, Ein beeindruckendes Erlebnis wie die Glocken auch wirklich bei jedem Tastenschlag anschlugen. Herr Hirschmann hat im Laufe der Jahre viele Melodien auf die Glocken umgeschrieben, vor allem natürlich klassische und traditionelle Melodien aus der Gegend, wenn auch natürlich Akkorde nicht möglich sind. Jeden Tag kann man 5 mal in den Genuss des Glockenspiels kommen, das durch die ganze Innenstadt klingt. (morgens 10:05, 11:05 Uhr, nachmittags 14:05, 18:35 Uhr und abends 21:35Uhr) Zur Jahreszeit passend werden die Melodien ausgewählt, Fühlings- und Sommerlieder oder im Winter Weihnachtsmusik. Aber natürlich muss unser Herr Hirschmann nicht täglich die Stufen des Turms besteigen, sondern es gibt ein vollautomatischen Mechanismus in dem die einzelnen Lieder gespeichert sind. Ein sehr schöner Ausflug mit Geschichte, tollen Aussichten über die Stadt und wohlklingenden Melodien des schönen Glockenspiels. Das Rathaus bietet einmal in Monat eine solche geführte Tour an. Für die Anmeldung oder weitere Informationen gibt es unter der Nummer 0711/ 216 91166. Die Dauer des Rundgangs beträgt ca. 1,5 Stunden und kostet 5 Euro pro Person. BLOG:
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